Mit fortschreitendem Alter ändern sich unsere Ansprüche an unser Zuhause. Altersgerechtes Umbauen bedeutet, den Wohnraum zukunftssicher zu gestalten.
So bauen Sie altersgerecht um
Ihr Zuhause zukunftssicher gestalten: Altersgerechtes Umbauen
Was ist altersgerechtes Umbauen?
Durch altersgerechtes Umbauen gestalten Sie Wohnräume so, dass sie im Alter oder bei körperlichen Einschränkungen ohne fremde Hilfe und möglichst barrierefrei genutzt werden können. Schon bevor der Bedarf akut wird, sollten Sie darüber nachdenken, Ihre Immobilie mit altersgerechten Modernisierungsmaßnahmen aufzuwerten. Ein guter Zeitpunkt ist etwa 10 Jahre vor Renteneintritt. Durch frühzeitige Planung passen Sie Ihr Zuhause schrittweise an und können zudem optimal finanzielle Förderungen nutzen.
Welche Maßnahmen fallen unter altersgerechtes Umbauen?
Altersgerechtes Umbauen umfasst Maßnahmen, die Wohnräume sicher, komfortabel und barrierefrei gestalten. Dazu gehören zum Beispiel:
Wohnraum allgemein
- Einbau von Bewegungsmeldern für automatisches Licht
- Austausch von Teppichen durch rutschfeste und ebenmäßige Bodenbeläge
- Abbau von Türschwellen
- Installation von Notrufsystemen
Bad
- Installation von Haltegriffen
- Installation von ebenerdigen Duschen, ggf. auch mit Sitzgelegenheiten und Haltegriffen
Küche
- Anpassung der Küchenarbeitsflächen für den Zugang im Sitzen
- Einbau von Schubladen und Auszügen statt Unterschränken
Für Für diese Maßnahmen brauchen Sie unter Umständen eine Baugenehmigung:
- Einbau von Aufzügen oder Treppenliften
- Verbreiterung/Abbau von Türen für Rollstuhlfahrer
- Anlegen von barrierefreien Wegen im Garten oder zum Hauseingang
Wie teuer ist ein altersgerechter Umbau?
Die Kosten für Umbaumaßnahmen, die Ihre Immobilie altersgerecht und barrierefrei machen, hängen natürlich auch immer von den individuellen Umständen ab. Im Folgenden finden Sie einige weit verbreitete Maßnahmen mit einem ungefähren Kostenpunkt, damit Sie einen ersten Eindruck erhalten.
Maßnahme | Beschreibung | Ungefährer Kostenpunkt |
Türschwellen entfernen | Beseitigung von Stolperfallen oder Hindernissen für Rollstühle und Rollatoren im Wohnbereich | 100 bis 300 EUR pro Tür |
Badezimmer barrierefrei umbauen | Einbau einer ebenerdigen Dusche und eines höhenverstellbaren WCs | 2.500 bis 5.000 EUR |
Breitere Türen für Rollstuhlfahrer | Anpassung der Türbreiten für besseren Zugang und selbstständige Mobilität | 500 bis 1.000 EUR pro Tür |
Treppenlift | Installation eines Treppenlifts für den selbstständigen Zugang zu den Etagen | 3.000 bis 7.000 EUR |
Rampe im Eingangsbereich | Installation einer Rampe für einen barrierefreien Zugang zum Haus | 1.000 bis 2.000 EUR |
Förderkredite und Zuschüsse der KfW
Die KfW-Bank bietet mit dem Programm 159 „Altersgerecht Umbauen“ zinsgünstige Kredite bis zu 50.000 Euro für den Umbau zum barrierearmen Wohnraum oder zur Schaffung von altersgerechtem Wohnraum. Ebenfalls gefördert werden Maßnahmen, die die Immobilie vor Einbruch schützen oder eine Umrüstung auf ein Smart Home. Sie können zwischen einem Annuitätendarlehen mit gleichhoher monatlicher Rückzahlung und einem endfälligen Darlehen mit Komplettrückzahlung nach Ablauf wählen. Der Kredit wird altersunabhängig vergeben, und kann für vom Eigentümer selbst genutzten oder vermieteten Wohnraum beantragt werden. Bitte beachten Sie, dass nur ein Fachunternehmen die Umbauarbeiten durchführen darf. Eigenleistungen sind nicht förderfähig.
Das KfW-Förderprogramm 455-B stellt direkte Zuschüsse für barrierereduzierende Umbaumaßnahmen zur Verfügung. Ebenfalls gefördert wird die Umwidmung von Nichtwohnflächen oder die Erweiterung von Wohnflächen sowie der Kauf einer barrierefreien Immobilie. Auch Mieter profitieren von dieser Förderung für Einzelmaßnahmen bis 6.250 Euro pro Wohneinheit, z. B. beim Einbau von Rampen oder automatischen Türöffnern. Gefördert werden 10 bis 12,5 Prozent der förderfähigen Investitionskosten. Treffen Sie am besten mit Ihrem Vermieter eine Modernisierungsvereinbarung. Dies ist auch noch nach dem Einzug möglich. Beide Seiten wissen dann, was gewünscht ist und sparen so Zeit, Nerven und Geld.
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten
Im Rahmen der Pflegeversicherung gibt es für pflegebedürftige Personen mit anerkanntem Pflegegrad Zuschüsse von bis zu 4.000 Euro für Wohnumfeld-verbessernde Maßnahmen. Bei mehreren pflegebedürftigen Personen im Haushalt kann sich der Zuschuss auf bis zu 16.000 Euro erhöhen. Dabei geht es z. B. im Bad um Barrierereduzierung durch bodengleiche Duschen, rutschfeste Fliesen, gut erreichbare Sanitärobjekte und Haltestangen. Bei Treppenliften stehen Mobilität und Sicherheit im eigenen Zuhause im Vordergrund.
Wenn Sie über keine persönlichen finanziellen Mittel verfügen, wenden Sie sich an ein Sozialamt. Das überprüft zunächst umfassend Ihre wirtschaftliche Lage. Weiterhin bewertet es, ob z. B. der Bedarf eines Treppenlifts dauerhaft sein wird. Sollte die Prognose darauf hindeuten, dass die Mobilität innerhalb von zwei Jahren vollständig wiederhergestellt sein könnte, wird eine Finanzierung für Rampen, Treppenlifte & Co. nicht in Betracht gezogen.
Wie Sie einen Antrag stellen
Informieren: Klären Sie Ihren Bedarf und informieren Sie sich auf der KfW-Website über die Details der Programme. Sprechen Sie auch mit Ihrer Hausbank.
Beratung: Lassen Sie sich professionell beraten, z. B. durch einen Architekten oder eine spezialisierte Beratungsstelle, um die förderfähigen Maßnahmen zu identifizieren, die zu Ihrem Bedarf passen.
Kreditantrag (für Programm 159) stellen: Stellen Sie den Antrag bei Ihrer Bank oder einem anderen Finanzierungspartner, bevor Sie mit den Umbaumaßnahmen beginnen. Beachten Sie, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
oder
Zuschussantrag (für Programm 455-B) stellen: Den Antrag auf einen Investitionszuschuss können Sie direkt über das KfW-Zuschussportal online einreichen.
Durchführung: Nach Genehmigung können die Arbeiten beginnen.
Rechtliche Aspekte und Unterstützung
Bei größeren Umbaumaßnahmen kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. Insbesondere bei strukturellen Veränderungen am Gebäude oder bei Maßnahmen, die das äußere Erscheinungsbild verändern, ist es möglich, dass eine Baugenehmigung eingeholt werden muss. Klären Sie dies frühzeitig mit dem lokalen Bauamt.
Durch vorausschauende Planung und Nutzung der verfügbaren Fördermittel können Sie Ihr Zuhause so gestalten, dass es Ihnen auch im Alter maximale Selbstständigkeit und Lebensqualität bietet. Beginnen Sie jetzt mit der Planung, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Fragen und Antworten zum Thema "altersgerechter Umbau"
Die Anpassung des Wohnraums an die Bedürfnisse körperlich eingeschränkter Menschen, um ihnen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.
Maßnahmen, die Barrieren reduzieren, und die Sicherheit sowie den Komfort erhöhen – wie der Einbau bodengleicher Duschen oder die Verbesserung des Wohnungszugangs.
Ja, die KfW bietet hierfür spezielle Programme an, die sowohl finanzielle Zuschüsse als auch vergünstigte Kredite umfassen.
Die Kosten variieren je nach Umfang der Maßnahmen. Förderungen können dabei helfen, diese zu reduzieren.
Ja, insbesondere bei größeren Umbauten kann eine Baugenehmigung erforderlich sein.