- Eine Finanzierung ganz nach Ihren Anforderungen.
- Das Darlehen stärkt die Eigenkapitalquote in Bilanzanalyse und Ratingprozess.
- Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgestaltungsvarianten – passend zu Ihrem Unternehmen.
- Die Genossenschaftliche Beratung bietet Lösungen für Ihr Unternehmen und Sie als Unternehmer.
Nachrangiges Darlehen
Finanziellen Spielraum schaffen und Eigenkapitalquote stärken
Die Vorteile des Nachrangdarlehens im Überblick
Was ist ein Nachrangdarlehen?
Bei einem nachrangigen Darlehen handelt es sich um eine Finanzierungsform mit Besonderheiten beim Rückzahlungsanspruch. Wie der Name schon sagt, werden die Forderungen, die der Kreditgeber eines nachrangigen Darlehens an den Kreditnehmer stellen kann, nachrangig gegenüber anderen Kreditgebern behandelt. Das bedeutet, dass sie erst bedient werden, wenn die anderen Verbindlichkeiten beglichen sind.
Zudem müssen in vielen Fällen keine Sicherheiten hinterlegt werden. Diese Aspekte führen zu einem höheren Risiko für den Kreditgeber. Aus diesem Grund ist ein Nachrangdarlehen oft mit höheren Zinsen verbunden als ein klassischer Unternehmerkredit. Dennoch ist es für viele Geschäftsleute attraktiv, ein nachrangiges Darlehen abzuschließen. In vielen Fällen wird das Nachrangdarlehen bei der Bilanzanalyse und dem Ratingprozess durch Kreditinstitute oder Ratingagenturen als wirtschaftliches Eigenkapital gewertet und verbessert so die Eigenkapitalquote. Das kann dazu führen, dass das Unternehmen Kredite zu günstigeren Konditionen aufnehmen kann.
Nachrangdarlehen haben in den meisten Fällen eine Laufzeit zwischen fünf und zehn Jahren. Ob das Darlehen in mehreren Raten oder auf einmal getilgt wird, hängt von den individuellen Vereinbarungen zwischen Kreditgeber und -nehmer ab.
Welche Formen des Nachrangdarlehens gibt es?
Neben dem klassischen Nachrangdarlehen gibt es auch Sonderformen. Beim partiarischen Nachrangdarlehen ist der Kreditgeber gewinnbeteiligt. Dies kann anstatt oder zusätzlich zu vereinbarten Zinszahlungen der Fall sein. Im Gegenzug zur Bewilligung eines Kredites erhält der Darlehensgeber einen Teil des erwarteten Gewinns.
Bei einem qualifizierten Nachrangdarlehen gibt es besondere Regelungen, wann der Darlehensnehmer dieses bedienen muss. So gibt es keinen Rückzahlungsanspruch, wenn eine Bedienung des Darlehens eine Gefahr für die finanzielle Liquidität des Kreditnehmers darstellt, beispielsweise bei einer drohenden Insolvenz oder bei Überschuldung des Kreditnehmers. Der Darlehensgeber darf die Rückzahlung erst verlangen, wenn die Gefahr nicht mehr besteht.
Wann macht ein nachrangiges Darlehen Sinn?
Die Einsatzmöglichkeiten für nachrangige Darlehen sind vielfältig. Dadurch, dass nicht zwingend Sicherheiten hinterlegt werden müssen und das Darlehen die Eigenkapitalquote stärkt, ist es in vielen Situationen, in denen Unternehmen ihre Bilanz nicht belasten wollen, zum Beispiel während Expansionsbemühungen, während Übernahmen oder Umstrukturierungen oder bei Liquiditätsengpässen, eine gute Alternative zu einem klassischen Kredit.
Auch bei großen Projekten, wo der Rückfluss des investierten Kapitals erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt, beispielsweise bei einem Bauprojekt eines Immobilienentwicklers, kann ein Nachrangdarlehen Finanzierungslücken schließen. Unsere Finanzexperten prüfen gerne mit Ihnen, welche Finanzierung für Ihre persönliche Situation die richtige ist.
Chancen und Risiken
Weil nachrangige Darlehen in der Regel weniger Sicherheiten verlangen und gleichzeitig flexible Vertragsbedingungen bieten, sind sie trotz höherer Zinssätze oft eine attraktive Alternative. Da sie zusätzlich die Eigenkapitalquote stärken, ermöglichen Sie es Unternehmen, schnell auf Entwicklungen zu reagieren, Wachstum zu finanzieren oder Engpässe zu überbrücken, ohne ihre Bonität zu gefährden. Dennoch sollte abgewogen werden, welche Finanzierungslösung die richtige für Ihre Situation ist. Es ist zu überlegen, ob die Vorteile des Nachrangdarlehens die zusätzlichen Kosten, die durch die höheren Zinssätze entstehen, aufwiegen.
Fragen und Antworten zum Nachrangdarlehen
Grundsätzlich und rechtlich gesehen sind nachrangige Darlehen Fremdkapital und kein Eigenkapital. Sie werden allerdings in bestimmten Fällen als eigenkapitalähnlich betrachtet, da sie im Insolvenzfall nachrangig gegenüber anderen Verbindlichkeiten sind und somit ein höheres Risiko tragen. Da dies die Bonität und die finanzielle Stabilität eines Unternehmens verbessern kann, werden nachrangige Darlehen oft zur Stärkung der Eigenkapitalbasis verwendet.
Von einem nachrangigen Darlehen spricht man, wenn dieses im Falle einer Insolvenz des Kreditnehmers erst nach anderen, vorrangigen Forderungen bedient wird. Das bedeutet, dass Gläubiger mit nachrangigen Darlehen ihr Geld erst dann zurückbekommen, wenn alle vorrangigen Gläubiger, zum Beispiel Kunden, Lieferanten oder Banken, vollständig bedient wurden.