Berlin, 04.09.2013
Sparneigung der Deutschen rückläufig
Niedrige Zinsen verursachen eine immer größere Sparlücke
Die niedrigen Zinsen senken die Sparneigung der Deutschen. Ihre selbst gesteckten Sparziele erreichten die Bundesbürger 2013 nur zu durchschnittlich 64 Prozent. 2012 waren es immerhin noch 71. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zum Sparverhalten der Bundesbürger.
Belastungen für die Altersvorsorge
Die Deutschen sparen nach eigenem Befinden nicht genug. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sind die Anreize zum langfristig ausgerichteten Vorsorgesparen momentan zu schwach, analysiert BVR-Vorstand Andreas Martin die aktuelle Situation. Denn, dauerhaft niedrige Zinsen provozieren nicht nur die Entstehung von Immobilienpreisblasen, sondern führen auch zu ernstzunehmenden Belastungen bei der privaten Altersvorsorge. Aus diesem Grund appelliert Martin an die Europäische Zentralbank die Zinsen anzuheben, sobald sich die Konjunktur im europäischen Währungsraum erholt hat.
Sparbeitrag weicht von den Zielen ab
Die deutschen Bundesbürger rechnen mit einem monatlichen Sparbetrag von durchschnittlich 287 Euro, um die eigenen Sparziele erfüllen zu können. Den tatsächlichen Sparbetrag beziffern sie hingegen auf 185 Euro. Dies ergibt eine Sparlücke von 102 Euro im Monat. Der als notwendig angesehene Sparbetrag weicht damit vom tatsächlich Angesparten deutlich ab.
Zukunftsvorsorge hat immer noch einen hohen Stellenwert
Der Umfrage zufolge schöpfen die Deutschen den Betrag, den sie nach eigener Einschätzung maximal in der Lage sind zu sparen, weniger stark aus als in den Jahren zuvor. Dennoch ordnen die Bundesbürger ihrer eigenen Zukunftsvorsorge noch immer einen hohen Stellenwert zu. So liegt der prozentuale Anteil des Sparbetrags an der Sparfähigkeit mit aktuell 87 Prozent immer noch auf einem hohen Niveau.