Zwischenfinanzierung: Überbrückungskredit beim Hauskauf

Hilfreicher Überbrückungskredit

Sie haben Ihre Traumimmobilie gefunden, können aber nicht sofort auf Ihr gespartes Eigenkapital zugreifen? Wie Ihnen beim Hauskauf oder Hausbau eine Zwischenfinanzierung helfen kann und was Sie alles über den Zwischenkredit wissen sollten, erfahren Sie hier auf vr.de.

Was ist eine Zwischenfinanzierung?

Bei der Zwischenfinanzierung, auch Vorfinanzierung genannt, handelt es sich um eine kurzfristige endfällige Immobilienfinanzierung. Das bedeutet, dass die Vorfinanzierung zu einem späteren Zeitpunkt durch ein langfristiges Darlehen abgelöst wird. Eine Zwischenfinanzierung ist von Vorteil, wenn beim Hauskauf das Eigenkapital nicht sofort zur Verfügung steht – zum Beispiel durch einen noch nicht zuteilungsreifen Bausparvertrag. Bei dieser Form der Baufinanzierung ist die Laufzeit auf maximal 24 Monate begrenzt. Die Höhe des zu erwartenden Eigenkapitals bestimmt die Höhe der gewährten Zwischenfinanzierung. Somit wird der Zwischenkredit immer in maximaler Höhe des Gegenwertes bzw. Objektwertes abgeschlossen.

Wann genau wird eine Zwischenfinanzierung benötigt?

Eine Zwischenfinanzierung wird in der Regel beim Hauskauf oder Hausbau in Anspruch genommen. Sie kann sinnvoll sein, wenn zum Beispiel ein Umzug in eine andere Stadt bevorsteht und die bestehende Immobilie verkauft werden soll, dies jedoch länger dauert. Eine Vorfinanzierung schafft dann bereits vor dem Verkauf die nötige finanzielle Flexibiltät für das neue Kauf- oder Bauvorhaben. Ein solcher Überbrückungskredit kann auch relevant werden, wenn Sie eine Anschlussfinanzierung abschließen möchten und in absehbarer Zeit eine Auszahlung Ihrer Lebensversicherung erwarten. Ist Ihr Bausparvertrag noch nicht zuteilungsrei, können Sie für einen Hauskauf auf die Zwischenfinanzierung zurückgreifen. In diesem Fall kann der Überbrückungskredit anschließend durch das Bauspardarlehen getilgt werden.

Wie läuft eine Zwischenfinanzierung ab?

Anbei ein Beispiel dafür, wie eine Zwischenfinanzierung ablaufen kann. Frau und Herr Müller erwarten Zwillinge und müssen daher aus Ihrer Zwei-Zimmer-Eigentumswohnung ausziehen. Ihre Wohnung hat einen Marktwert von 250.000 Euro. Das Ehepaar hat auch schon ein Einfamilienhaus mit Garten zum Kauf gefunden. Der Marktwert des Hauses liegt bei 350.000 Euro. Die Eigentumswohnung hat das Ehepaar noch nicht abbezahlt. Die Restschuld beläuft sich auf 50.000 Euro. Der Zahlungstermin für ihr neues Haus steht bereits fest, aber für die Wohnung haben sie noch keinen Kaufinteressenten gefunden. Das Ehepaar entscheidet sich daher für eine Vorfinanzierung und schließt über die Differenz zwischen Immobilienwert (250.000) und der Restschuld (50.000 Euro) eine Zwischenfinanzierung in Höhe von 200.000 Euro ab. Um die restlichen 150.000 Euro für den Hauskauf zu begleichen, entscheiden sie sich für eine langfristige Baufinanzierung.  

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Fragen und Antworten zur Zwischenfinanzierung

Welche Zinsen fallen bei einer Zwischenfinanzierung an?

Bei einer Zwischenfinanzierung müssen Kreditnehmer mit höheren Kosten als bei einer langfristigen Baufinanzierung rechnen. Grund dafür ist die Unsicherheit des Vermögenswerts. Nehmen Kreditnehmer zum Beispiel einen Zwischenkredit auf, weil die alte Immobilie noch nicht verkauft wurde, bleibt das Risiko für die Bank, dass der avisierte Verkaufspreis am Ende nicht erzielt werden kann. Aus diesem Grund erheben die Banken für Überbrückungskredite einen Zinssatz zwischen rund 1 und 5 Prozent. Die genaue Zinshöhe hängt von der persönlichen Bonität des Kreditnehmers sowie vom allgemeinen Zinsniveau ab. Zusätzlich können eine Bearbeitungsgebühr von 1 bis 2 Prozent sowie Kosten der Kreditsicherung (für die Eintragung einer Grundschuld) dazukommen.

Welche Voraussetzungen sind für eine Zwischenfinanzierung nötig?

Wie bei jeder anderen Immobilienfinanzierung auch, prüft die Bank im ersten Schritt die Bonität des Kreditnehmers. Der Kreditnehmer muss innerhalb einer vereinbarten Laufzeit die Tilgung des Kredits rückführen. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass das noch gebundene Eigenkapital zu dem Zeitpunkt auch zur Verfügung steht. In den meisten Fällen verlangt die Bank, dass eine Grundschuld als Sicherheit im Grundbuch eingetragen wird. Manche Kreditinstitute vergeben einen Überbrückungskredit nur gemeinsam mit einem langfristigen Darlehen.

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