Um Ihren gewohnten Lebensstandard auch nach dem Rentenbeginn halten zu können, sollten Sie möglichst früh in Ihrem Erwerbsleben über eine Zusatzrente nachdenken. Welche Formen der privaten Altersvorsorge es gibt und welche zu Ihnen passen könnten, erfahren Sie hier.
Welche Altersvorsorge passt zu mir?
Schließen Sie rechtzeitig Ihre Rentenlücke
Drei-Schichten-Modell: Basis-, Zusatz- und Privatversorgung
Mithilfe des Drei-Schichten-Modells bauen Sie sich eine private Rentenversicherung auf, die zu Ihrer Lebenssituation passt . Wir stellen Ihnen das Modell und die einzelnen Spar-Möglichkeiten vor.
Dritte Schicht: Privatversorgung Bank- oder Fondssparplan Private Lebens- oder Rentenversicherungen |
Zweite Schicht: Zusatzversorgung Riester-Rente Betriebliche Altersvorsorge (bAV) Staatlich geförderte Zusatzversorgung |
Erste Schicht: Basisversorgung Rürup-Rente (auch Basisrentenversicherung genannt) Versorgungswerke Beamtenversorgung Gesetzliche Rentenversicherung Landwirtschaftlichen Alterskassen |
Bei den Vorsorgemöglichkeiten der ersten Schicht erhalten Sie Ihr angespartes Geld nach dem Renteneintritt in Form von monatlichen Rentenzahlungen und nicht als Einmalleistung. Das angesparte Geld lässt sich nicht aus den Verträgen entnehmen und es ist nicht beleih- oder vererbbar.
Die Vorsorgemöglichkeiten der zweiten Schicht bieten in der Ansparphase Steuervorteile. So sind die monatlichen Beiträge aus Ihrem Bruttogehalt beim Einzahlen steuerbegünstigt. Die Leistungen der Betriebsrente (bAV) lassen sich als Einmalleistung auszahlen. Bei der Riester-Rente haben Sie die Möglichkeit, sich 30 Prozent des angesparten Kapitals auf einmal auszahlen zu lassen, ohne die staatliche Förderung zurückzahlen zu müssen.
Für die Vorsorgemöglichkeiten der dritten Schicht gibt es keine staatlichen Förderungen. Ihre Sparbeträge zahlen Sie aus Ihrem bereits versteuerten Einkommen. Dafür ist die Auszahlung in der Rentenphase steuerbegünstigt. Das angesparte Kapital lässt sich in der Regel jederzeit komplett auszahlen.
Vorteile und Unterschiede häufig genutzter Vorsorgemöglichkeiten
Welche Sparform die richtige für Sie ist, hängt von Ihrer Lebenssituation ab. Die Rürup-Rente richtet sich vor allem an Unternehmer, Freiberufler, Selbstständige und Angestellte mit vergleichsweise hohem Einkommen. Damit investieren Sie in eine klassische oder fondsgebundene Rentenversicherung. In der Ansparphase lassen sich die Beiträge zu Ihrer Rürup-Rente von der Steuer absetzen.
Die betriebliche Altersversorgung ist eine Möglichkeit der Entgeltumwandlung, auch Gehaltsumwandlung genannt. Dabei zahlen Arbeitnehmer monatlich aus ihrem Bruttogehalt in die Betriebsrente ein. Dadurch, dass die Zahlung aus dem Bruttolohn erfolgt, müssen Sie weniger Geld versteuern und die Sozialabgaben verringern sich. Diese Form der Vorsorge lohnt sich vor allem dann, wenn auch die Arbeitgeber einen Teil der Sparbeträge beisteuern.
Bei der Riester-Rente hingegen unterstützt Sie der Staat beim Sparen. Diese Form der Vorsorge lohnt sich vor allem für Familien und Alleinerziehende mit mehreren Kindern. Denn der Staat zahlt pro Jahr eine Zulage für jedes Kind. Außerdem gibt es für jeden Sparer eine jährliche Grundzulage. Wer einen Riester-Vertrag abschließt, kann zudem von Steuervorteilen profitieren.
Mit der fondsgebundenen Rentenversicherung können Sie selbst Ihre Anlagestrategie wählen. Eine Möglichkeit ist ein Fondssparplan. Dieser bietet den Vorteil, dass Sie durch Ihren festen Beitrag bei fallenden Kursen mehr Fonds-Anteile erwerben. Steigt dann der Kurs wieder, profitieren Sie vom höheren Wert Ihrer Fondsanteile. Eine weitere Möglichkeit ist der Erwerb von Exchange-Traded Funds (ETFs). Damit können Sie schon bei einer geringen monatlichen Sparrate ein Vermögen aufbauen. Raten und Laufzeit sind jederzeit anpassbar.
Fragen und Antworten zur Altersvorsorge
Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, aus ihrem Bruttogehalt monatlich Beiträge in eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) einzuzahlen. Dieser Vorgang nennt sich Entgeltumwandlung. Zwei wichtige Vorteile der Entgeltumwandlung sind die Möglichkeit, Zuschüsse vom Arbeitgeber zu erhalten, und von Steuervorteilen zu profitieren. Letzteres ist deshalb möglich, weil die monatlichen Sparbeträge aus dem Bruttogehalt entnommen werden.
Das Rentenniveau ist eine jährlich neu ermittelte Kennziffer, die das Verhältnis zwischen der Höhe der gesetzlichen Rente und dem Einkommen eines Durchschnittsverdieners anzeigt. Die zur Berechnung angenommene Rentenhöhe ist das, was ein Durchschnittsverdiener nach 45 Beitragsjahren erhält. Das Rentenniveau ist als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Es hat keinen Einfluss auf die Höhe Ihrer eigenen Rente. So kann Ihre Rente auch dann steigen, wenn das allgemeine Rentenniveau künftig sinkt.